Obwohl Blei als giftiges Schwermetall gilt, kam es bis zum europaweiten Verbot 2018 in vielen Haushalten am Silvesterabend traditionsgemäß auf den Tisch. Bleigießen war vor allem im Kreis der Familie eine beliebte Beschäftigung, um die Zukunft des Gießenden vorauszusagen. So wurde ein Stück Blei mit einem Löffel über einer Kerze geschmolzen, um es anschließend sofort in einer Schüssel mit kaltem Wasser zum Erstarren zu bringen. Die daraus entstandenen Formen wurden entsprechend interpretiert. Dass sich dabei gesundheitsschädliche Dämpfe bilden können, verdirbt einem jedoch ordentlich den Spaß an der Freude, was schließlich zum Verbot führte.
Dennoch muss man nicht gänzlich auf die beliebte Tradition verzichten, sondern kann stattdessen entweder einfach ein handelsübliches Set mit Wachsmelts kaufen, oder man verwendet die vom Advent übrig gebliebenen Kerzenreste und hat so eine zukunftsweisende Verwendung dafür. Das macht den Familienspaß nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch noch kostengünstig, denn man hat alle Utensilien bereits zu Hause und kann sofort loslegen. Und das Beste: man gießt sich seine Zukunft direkt in der Lieblingsfarbe, die man für den Adventskranz gewählt hat! Man kann natürlich auch für eine extra Portion Glück sorgen und eine andere Kerze von persönlicher Bedeutung verwenden, wie etwa die vom letzten Geburtstag.
So funktioniert es:
- Kerzenreste in löffelgroße Stücke zerkleinern. Unbedingt darauf achten, dass keine Dochtreste oder gar Dochthalter enthalten sind, sondern nur reines Kerzenwachs! (alternativ geht auch ein feuerfestes Gefäß)
- Auf einer hitzebeständigen, geraden Unterlage ein Teelicht/ eine Kerze anzünden.
- Wachsstück auf einen Metalllöffel legen und über der Flamme erhitzen, bis es komplett flüssig ist.
- Das geschmolzene Wachs vorsichtig in eine Schüssel mit kaltem Wasser gießen.
- Formen interpretieren und einen Blick in die Zukunft werfen.